Blüten- und Bestäubungsvielfalt bei Sinningia (Gesneriaceae)

Autor(en)
Alain Chautems, Mathieu Perret, Anton Weber
Abstrakt

Die Familie der Gesneriaceae weist hinsichtlich Blütenformen, -farben, -größen und Bestäubungssyndromen eine enorme Vielfalt auf. Besonders interessant sind jene Fälle, bei denen sich innerhalb einer Gattung oder einer engen Verwandtschaftsgruppe verschiedene Bestäubungssyndrome und Anpassungen an bestimmte Tiergruppen herausdifferenziert haben – evolutionär gesehen also in einer relativ kurzen Zeit. Geradezu als Lehrbuchbeispiel kann diesbezüglich der neotropische Gattungskomplex Sinningia-Paliavana-Vanhouttea (Sinningia s. l.) gelten, in dem sich die Blüten in spezifischer Weise an die Bestäubung durch verschiedene Bienengruppen (Pracht- und andere Bienen), Schmetterlinge (Tagfalter), Nachtfalter, Vögel (Kolibris) und Fledermäuse angepasst haben. Molekular-phylogenetische Studien zeigen, dass die genannten Syndrome z. T. mehrfach und voneinander unabhängig entstanden sind.

Organisation(en)
Department für Botanik und Biodiversitätsforschung
Externe Organisation(en)
Conservatoire et jardin botaniques de la Ville de Genève
Journal
Der Palmengarten
Band
85
Seiten
108-117
Anzahl der Seiten
10
ISSN
0176-8093
DOI
https://doi.org/10.21248/palmengarten.578
Publikationsdatum
09-2021
ÖFOS 2012
106008 Botanik, 106042 Systematische Botanik, 106029 Pflanzenmorphologie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/59e65741-0955-42b7-b37b-cbf0408359f8